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Die nicht nur für die Gegend zwischen Saar, Mosel und Rhein einmalige erhaltene barocke Ausstattung der Kirche zum Heiligen Innocent in Großblittersdorf ist besonders aufgrund der dort befindlichen drei Altäre und der barocken Kanzel von großer Bedeutung als außergewöhnliche Beispiele für barocke Sakralkunst in der Saargegend. Das barocke Altarensemble besteht neben dem ca. 9m hohen Hochaltar aus zwei Seitenaltären die der Hl. Maria (Süden) und dem Hl. Sebastian (Norden) gewidmet sind. In dem für die Bauweise der wadgassischen Klosterbaumeister typischen, sehr einfach gestalteten Hallenkirchenbau Großblittersdorfs scheinen sowohl die Ausmaße, als auch die Ausstattung der Altäre und der Kanzel ganz im Sinne spätbarocker und latent gegenreformatori- scher Auffassung auf eine große und gewaltige, fast triumphale Wirkung hin konzipiert. Auch die im 19. Jahrhundert hinzugefügten Heiligenfiguren und der aus den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts stammende Einbau von Fenstermosaiken vermag es nicht diesen Eindruck zu schmälern. |
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kennt man bei näherer Untersuchung zahlreiche Besonderheiten, von denen an dieser Stelle nur eine Auswahl genannt werden soll, die im erwähnten größeren Aufsatz noch ausführlicher erläutert werden. Daher hier nur ein Hauptaugenmerk auf das schöne Medaillon der Altarmensa und den Centralgegen- stand des Altares, die heilige Maria als Königin mit dem Jesuskind und die Rosenkranzmedaillons. |
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Das Angelus-Medaillon der Altarmensa |
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Die relativ strenge architektonische Gliederung des hochbarocken Marienaltares von Großblittersdorf bildet die Grundlage für die feierliche Leichtigkeit der Rocaillenverzierungen und der Putten, die die gesamte Altararchitektur begleiten. Die Frontseite der Altarmensa (Predella) ist reich mit floralen Rocaillen-Ornamenten verziert, die vor dem Hintergrund des Braun des naturbelassenen Holzes in ihrem Goldton der Bemalung besonders plastisch heraustreten. Im Zentrum befindet sich eine Darstellung der sog. Verkündigung des Engels Gabriel an Maria, daß sie ein Kind erwarten werde. Das |
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nicht nur im 18. Jahrhundert übliche Angelus-Gebet der katholischen Kirche wird hier bildlich umgesetzt und soll die Gläubigen animieren, im Gebet vor den Altar zu treten. Das im 18. Jahrhundert bereits populäre Angelus-Gebet begleitete die Menschen während Ihres Tagesablaufs, der durch Glockengeläut morgens, mittags und abends bestimmt wurde. Wenn sie z.B. auf dem Feld arbeiteten, wurde beim mittäglichen Leuten der Glocken zum Aufsagen des Gebetes die Arbeit unterbrochen.[1] Besonderheit der als Halbrelief gearbeiteten Szene ist die Darstellung der Brust- und Kopfpartien von Maria und dem Engel im Incarnat und eigens colorierten Haaren, während die beiden stark bewegten Körperpartien im Goldton der Rocaillenfarbe gehalten ist. Die von einer dreigliedrigen Muschelform |
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eingerahmte Szenerie zeigt Maria auf einer Bank kniend, die sich auf einem Stück gefliestem Boden befindet. Die Engelsgestalt ist in einer Wolkenform von rechts oben schwebend dargestellt. Über beiden Figuren schwebt die Taube als Sybol für den Heiligen Geist. Der Vergleich mit einer Predella |
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[T E X T wird noch fortgesetzt] |
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Anmerkungen |
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[1] Das Angelus-Gebet ist eine Verbindung aus dem 'Gegrüßet seist du Maria' mit einzelnen Versen aus dem Lukasevangelium, in dem von der Verkündigung Marias durch den Engel Gabriel die Rede ist (vgl. Lukas 1/26-38). Das Gebet lautet folgendermaßen: |
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[2] Hier besaß die Abtei Wadgassen das Pfarrpatronat und ließ sicher auch die Guldner-Werkstatt bei Bedarf für sich arbeiten. Die Abbildung entstammt aus: B U C H L E I T N E R, Hans-Peter: Blick in die Künstlerwerkstätten der Guldner aus Berus und Bisten. IN: Saarlouiser Gedenkblätter. Beiträge zur Geschichte der Stadt und des Kreises Saarlouis. Saarlouis: Presse-Verlag Saarbrücker Zeitung, 1953 |
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