Wappen, Wappenkunst und Bedeutung der Symbolik

Zur Geschichte und Verwendung von Wappen und Zeichen und ihrer Symbolik im Wadgasser Raum, der Saargegend und der Region

Wenngleich die Benützung von Wappen und bestimmten Zeichen zur Wiederer- kennung und der Anzeige des eigenen Besitzstandes gegenwärtig längst abge- löst worden ist durch eine uneindeutige Vielfalt von Zeichen und Symbolen in der popularen Kultur der Gegenwart, die eher mit den Zeichen und ihren Bedeutun- gen spielt als sie zu eindeutigen Bezeich- nung von jemand oder etwas heranzu- ziehen, haben indes die Wappen nicht aufgehört, auch heute noch Bedeutungs- träger zu sein. Die innerhalb dieser Rubrik erörterten Fragestellungen zu Heraldik und der Bedeutung bestimmter Symbole im Wadgasser Raum und der Region

Collage aus dem Wappen des Ortsteiles 'Wadgassen' der gleichnamigen Großgemeinde und dem hochbarock stilisierten Wappen des  Abtes
der ehem. Prämonstratenserabtei Wadgassen, Hermann Mertz

möchte zeigen, daß lang tradierte Symbole bis heute Verwendung finden. Nachfolgend aufgelistete Kurzbeschreibungen verweisen auf ausführliche Beiträge zum entprechenden Thema, die durch Klick aufgerufen werden können.

Essays zur Wappenkunde

A: Überlieferte Wappenbilder der Äbte der Prämonstratenserabtei Wadgassen

Das Abtswappen des Michael Stein
Das Wolfram-Wappen als Vereinssymbol
Das Wappen des Abtes Peter Schmidt (Pierre Schmidt, Petrus Schmidt)
Das Wappen des Abtes Adamus Werbel
Das Wappen des Abtes Hermann Mertz

 

B: Die Wappen der Großgemeinde Wadgassen und ihrer Ortsteile

Das Wappen der Großgemeinde Wadgassen

Das Wappen des Ortsteiles Wadgassen

Das Wappen des Ortsteiles Hostenbach

Das Wappen des Ortsteiles Schaffhausen

Das Wappen des Ortsteiles Werbeln

Das Wappen des Ortsteiles Differten

Das Wappen des Ortsteiles Friedrichweiler

 
 

Patrik H. Feltes: Das Abtswappen des Michael Stein

Wappen von Abt Michael Stein (ehem. Prämonstratenser-Chorherrenstift Wadgassen)

[Abstract] Die große Bedeutung, die die Prämonstratenserabtei Wadgassen unter Abt Michael Stein im Verlaufe des 18. Jahrhunderts nach den starken Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges wiedererlangt hat, ist - trotz vielfältiger Bedrängnis vor allem auch durch die Fürsten von Nassau-Saarbrücken - Abt Steins geschickter Führung des Wadgasser Conventes zu verdanken. Die bei der Abtswahl veröffentlichte Festschrift 'Lapis Mysticus' (Stadtbibliothek Trier, Druck aus dem Jahre 1743) propagiert mit den vielseitigen Möglichkeiten spätbarocker Symbolik und Textkunst einen kämpferischen Abt, der als 'mystischer Stein' die Abtei vor allen Angriffen bewahren soll. Wie diese Symbolik sich im Wappen dieses so herausragenden Wadgasser Klostervor- stehers niederschlägt wird in diesem Beitrag ebenso untersucht wie die heraldischen Besonderheiten und Merkmale, sowie der Farben der Stein'schen Abtsinsignien.

 

Patrik H. Feltes: Das 'Wolfram-Wappen' als Vereinssymbol

[Abstract] Die Tatsache, daß ein Wappen - auch wenn es nachweislich nicht authentisch ist - trotzdem Verwendung finden kann und wie seine Symbolik Rückschlüsse in die Zeit seiner Entstehung zuläßt, aber auch heute noch als Indentifikationsmittel dienen kann, zeigt die kleine Abhandlung über das sogenannte 'Wolfram-Wappen' der Wadgasser Klosterannalen auf der InterNetz-Seite des Vereins für kulturelle und geschichtliche Arbeit im Bisttal e.V..

 

Patrik H. Feltes: Das Wappen des Abtes Pierre (Petrus) Schmidt

[Abstract] Abt Pierre Schmidt (Seine Regierungszeit war von 1778 bis 1783) ist der vorletzte Abt innerhalb der Serie der Äbte der Prämonstratenserabtei Wadgassen, der genauso wie sein Vorgänger Michael Stein aus Lisdorf - einem der ältesten Dörfer des Klosters - stammte. Ebenfalls ist von diesem Abt auch ein Portraitbild überliefert und auch eine Darstellung seines Wappens ist bekannt aus der Festschrift, die anläßlich seiner Wahl gedruckt erschienen ist. Wir erfahren bei Michael Tritz u.a. von den undurchsichtigen Todesumständen dieses Abtes, dessen Leichnam wegen des Verdachtes der Ermordnung einer Obduction unterzogen wurde, bei der u.a. auch die Schädeldecke geöffnet wurde. Tritz erwähnt, daß bei Ausschachtungsarbeiten zum Neubau der Glashütte in Wadgassen die Gebeine der Äbte Schmidt und Stein gefunden wurden und anhand der Beigaben wie z.B. Mitra und Krummstab als Äbte identifiziert werden konnten. (MEHR erfahren)

     

Patrik H. Feltes: Das Wappen des Abtes Adamus Werbel

[Abstract] Die Regierungszeit von Adamus Werbel (1571-1579) fällt in eine Zeit der Bedrohung und Plünderung für die Abtei Wadgassen. Seinem altersschwach gewordenen Vorgänger Seifridus Hultzlin wird er in dessen Todesjahr zunächst als Coadjutor beigegeben. Am 6. Dezember 1571 folgt er Seifridus auf den Abtsstuhl des Wadgasser Klosters, das sich vor den Anstürmen Lothringens schützen, aber auch den Forderungen Saarbrückens, das mittlerweile der Reformation anhing, erwehren muß und ebenso gegen das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken wegen Streit um Besitzverhältnisse verteidigen muß.

Das hier rekonstruierte Wappen zeigt gemäß der Prager Annalen und der Darstellung bei Michael Tritz die Brezel als Wappenstück, zwei Rosen und einen 7-zackigen Stern (bei Tritz 6-zackig). Im Wortlaut der Chronik von Tritz findet sich allerdings die Mitteilung, daß es keinen Stern, sondern eine Lilie als viertes Wappenstück gegeben haben soll. Die hier dargestellte Neufassung des Wappenbildes versucht auf Grundlage der farbig überlieferten Prager Annalen eine Neufassung von Adams Wappenbild mit Stern, zumal Tritz und die Annalendarstellung einen Stern und keine Lilie zeigen und ersterer somit das wahrscheinlichere Wappenelement ist.

     

Patrik H. Feltes: Das Wappen des Abtes Hermann Mertz

[Abstract] Nicht alle in den Klosterannalen überlieferten Wappenbilder lassen sich als auch tatsächlich benützte Zeichen der jeweils regierenden Äbte nachweisen. Ein große Anzahl von Abtswappen sind jedoch entweder beschrieben oder an anderer Stelle erwähnt oder als Bildelement verwendet, so daß man davon ausgehen kann, daß es tatsächlich in Gebrauch gewesen ist. Beim Wappen von Hermann Mertz ist dies der Fall, da es auf dem bekannten Stich von 1736 gleich doppelt erscheint: Einmal als spielerisch-heiteres Bildelement mit dem die Putten spielen (siehe Bildmontage oben auf dieser Seite), andererseits erscheinen die einzelnen Wappenstücke in den Gartenanlagen in Form von barocken Blumenbeeten nachgebildet (...)

    Ein ausführlicher Text zur Symbolik des Wappens von Hermann Mertz ist für Herbst 2011 vorgesehen

 

Patrik H. Feltes: Das Wappen des Abtes Jean de Tholey / Joannes von Tholey

[Abstract] Unter Abt Jean de Tholey (Regierungszeit von 1510-1524) entstand das erste groß angelegte Hofgebäude als eigenständiger Wirtschaftshof des Wadgasser Klosters. Daran lassen sich sehr unterschiedliche Dinge ablesen. Zum einen konnte der Oberhof nicht mehr der Wirtschaftshof für das Kloster sein, da die Zahl der Conventualen, aber auch diejenige der Bediensteten des Klosters angewachsen waren, was einen eigenen Wirtschaftstrakt für die Wadgasser Klosterzentrale erforderlich machte. Das Gebäude beschloß nicht nur den weltlichen Klosterhof nach Westen, sondern ist unter anderem auch der erste schriftlich erwähnte Ort eines klösterlichen Brauhauses in Wadgassen, wovon uns Annalist Conradus Piscator berichtet. Wenn Jean de Tholey 1524 gestorben ist, kann man davon ausgehen, daß man zum Zeitpunkt der Erlassung des Bayerischen Reinheisgebotes im Wadgasser Kloster bereits Bier gebraut hat(...)

    Ein ausführlicher Text zum Wappen des  Jean de Tholey (Johann von Tholey) ist für Herbst 2011 vorgesehen

 

 

Wappen von Abt Claudius Biesten
(Regierungszeit 1579-1607)

Wappen von Abt Philippus Gretsch
(Regierungszeit 1636-1667)

     

Wappen von Abt Seyfridus Hultzlin (Hültzlein)
(Regierungszeit von 1552-1571)

 
 

Patrik H. Feltes: Das Wappen des Abtes Petrus Marx

Abt Petrus Marx (1678-1705) ist einer der ersten Wadgasser Äbte nach der Rückkehr der Wadgasser Prämonstratenser von ihrem Trierer Exil, wo sie sich während des Dreißigjährigen Krieges und während der auch nach 1648 noch andauernden Kampfhandlungen und weiter gehenden Plünderungen in ihrem Haus aufgehalten hatten. Nicht zuletzt der Bau der Festung Saarlouis im Zuge der französischen Reunionen unter Louis XIV. mag dem Wiederaufbau des Wadgasser Klosters in die Hände gespielt haben, steht die Festung doch auf altem Wadgasser Klosterland, das lukrativ an die französische Krone verkauft werden konnte.

Abt Marx ließ einen der Weinberge des Wadgasser Klosters in Kanzem (Cantzheim) neu befestigen und errichtete an seinem unteren Ende in der Nähe des Saarufers ein schön erhaltenes barockes Steinkreuz, auf dessen Sockel sich ebenfalls eine Reliefdarstellung seines Wappens befindet.

Ebenso befindet sich in direkter Nähe dieses schönen Steinkreuzes das 'maison de wadgasse' der Wirtschafts- und Weingutshof der Abtei Wadgassen in Kanzem.

[Wird fortgesetzt]

     

 
 
 
 

 

 

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